Gold-Marie und Bronze-Miriam in Bremen

Erleichtert riss Marie-Laurence Jungfleisch die Arme in die Höhe. Bei ihrem zweiten Versuch hatte die 20-Jährige die Höhe von 1,87 Meter übersprungen. „Mir fällt ein Stein vom Herzen“, sagte die Athletin des LAZ Salamander Kornwestheim/Ludwigsburg danach. Dabei hatte die Deutsche Hallen-Meisterin schon bis zu dieser Höhe mit einer sauberen – eigentlich unschlagbaren – Serie geglänzt. Die ersten beiden Höhen hatte die Springerin ausgelassen, dann meisterte Jungfleisch alle im ersten Anlauf. Die Sieghöhe im zweiten Anlauf übersprang die in Paris geborene Sportlerin letztendlich als einzige im Feld. Vizemeisterin wurde Charlotte Brauch (LG Nord Berlin) mit 1,84 Metern. Zwar war Marie-Laurence Jungfleisch in dieser Saison schon 1,93 Meter hoch gesprungen und blieb somit acht Zentimeter unter ihrer Bestmarke. Doch am Sonntagnachmittag sollte es eben nicht sein. „Ich hoffe sehr, dass ich das noch nachholen kann“, erklärte die junge Springerin. Schließlich bedeute dies die Erfüllung der B-Norm, und Jungfleisch würde dadurch ihren Fahrschein zur Weltmeisterschaft in Daegu (Südkorea) Ende August dieses Jahres lösen. Jetzt fährt sie erst einmal mit einem deutschen Meistertitel und der Goldmedaille im Gepäck zurück nach Hause.

Ebenfalls eine gute Figur beim Überspringen der knapp zwei Kilogramm leichten Latte machte Hendrik Meier. Mit 2,09 Metern blieb zwar auch er unter seiner Bestleistung von 2,15 Metern, aber er ergatterte sich im stark umkämpften Feld den vierten Platz hinter Mateusz Przybylko (Leverkusen 2,16), Sebastian Schultz (Rheinzabern, 2,13) und Sven Tarnowski (TV Rheinfelden, 2,13 Meter). Hendrik Meier hatte die ersten drei Höhen ausgelassen, meisterte die nächsten beiden Versuche problemlos, blieb dann aber drei Mal hängen. „Nichtsdestotrotz waren es wirklich gute Versuche“, lobte LAZ-Trainer Sven Rees.

Über den Versuch, sich für die Endläufe zu qualifizieren, kam Kathrin Frick nicht hinaus. Weder bei den 100 Metern mit 12,51 noch bei den 200 Metern mit 25,30 Sekunden reichten die Zeiten von Frick für die Finalläufe. Auch ihre Vereinskameradin Denise Kupprion schied bei der 100-Meter-Hürdenstrecke bereits im Vorlauf trotz Saisonbestleistung von 14,14 Sekunden aus. Nur sieben Hundertstel schneller war Eva Strogies. Doch dies reichte aus, um sich einen der Finalplätze zu ergattern. Und im Finallauf legte Eva Strogies dann sogar nochmal nach. Sie unterbot nicht nur abermals ihre Bestleistung von 14,15 Sekunden, sondern unterbot auch noch ihre Vorlaufzeit von 14,07 um weitere fast zwei Zehntelsekunden mit 13,88 Sekunden. „Das war wirklich eine ganz starke Leistung“, schwärmt Rees. Eva Strogies kam damit auf den siebten Platz.

Ebenfalls stark bei den 100 Meter Hürden präsentierte sich Miriam Hehl. Die mit ihren 20 Jahren Jüngste im Teilnehmerfeld schaffte es in ihrem Vorlauf noch, in 13,86 Sekunden als Erste die Ziellinie zu überqueren. Im Finallauf rannte sie dann als Dritte ins Ziel. Mit 13,58 Sekunden kam sie zwar nicht in die Nähe der von Trainer Rees angepeilten 13,40 Sekunden, dennoch zeigten sich die beiden zufrieden. „Sie ist noch so jung, wir werden die Zeit einfach weiter anpeilen“, erklärte der Lauftrainer. Den Titel holte wie erwartet Cindy Roleder (LAZ Leipzig, 13,10) vor Amina Ferguen (LG Hannover, 13,46 Sekunden).

Schief gelaufen ist hingegen der Einsatz der 4 x 100-Meter-Staffel. Kathrin Frick, Sara Kuhnle, Miriam Hehl und Denise Kupprion hatten zwar eine gute Chance auf den Finallauf, doch ein Wechselfehler im Vorlauf machte alle Möglichkeiten kaputt. „Es ist keine Katastrophe, aber schade drum“, meint Trainer Rees. Etwas enttäuscht war auch Christina Kupprion. Nur hauchdünn schrammte die Braunhaarige auf der 400-Meter-Hürdenstrecke am Treppchen vorbei. Mit 59,13 Sekunden überquerte sie nicht sichtbare vier Hundertstel nach der Drittplatzierten als Vierte die Ziellinie.

Vereinskamerad Michael Ade zeigte sich mit seinem neunten Platz beim Speerwerfen allerdings zufrieden. Nach 63,35 Metern und 62,80 Metern, ließ er seinen 800 Gramm leichten Speer im dritten Versuch 64,47 Meter fliegen: Saisonbestleistung. „Zwar haben es ihm seine Schulterprobleme nicht leicht gemacht, doch wir sind alle zufrieden“, berichtet Sven Rees.

Mit zwei Medaillen sowie neuen Bestleistungen machte sich das Team des LAZ Salamander auf die Heimreise aus Bremen.